Interessengemeinschaft zur Förderung der Elektromobilität im Unterallgäu
 
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Workshop PV-Energie-Manager & Lade-Box 22kW 4
 
Heute war ein absolutes Novum in der Geschichte der Workshops des IFEU. Wir hatten drei Damen unter den Teilnehmern, darunter sogar jemand, die sich an ihrem Geburtstag eine eigene LadeBox baute. Der oft zitierte Satz des Tages lautete deshalb galanterweise: „Du hast Geburtstag heute, ich mach das für Dich!“, denn der eine oder andere Teilnehmer assistierte ab und zu bei manch kniffligen Arbeiten an der LadeBox.
Ein Kuriosum war diesmal die hohe Anzahl von stattlichen drei „Thomas“. Es scheint vor einigen Jahrzehnten ein Modename gewesen zu sein.
 
Nur 2 Monate nach dem letzten Workshop hielt die IFEU den vierten Workshop für Mitglieder ab, bei dem eine mobile 22kW Lade-Box und ein Photovoltaik Energie-Manager gebaut wurde, da sich nur 5 Tage nach dem letzen Workshop drei Teilnehmer aus der Gegend von Freising in die Warteliste zu den Workshops eintrugen, zwei weitere blickten kurz als Gäste des November-Workshops 2016 vorbei, um mal zu sehen, was da so bei der IFEU abläuft.
Nachdem sich - wie immer - ab Ende November nur sehr zäh Teilnehmer dafür angemeldet hatten, waren am Ende die Kurse mit 11 und 7 Teilnehmern bereits am 12. Dezember nach nur einem Monat deutlich überbelegt. Diesmal lag Weihnachten schon vor der Tür und so wurden bereits eine Woche nach Anmeldeschluss sämtliche Bauteile preiswert zu Großhandelspreisen geordert, um noch evtl. Preiserhöhungen
zum Jahreswechsel zuvor zu kommen. Wir legten wir um
8:30 Uhr in Eppishausen an einem eiskalten Samstag los.
In der Nacht lagen die Tiefsttemperaturen bei - 17 Grad.
Dies war der erste „kalte“ Workshop, der im laufe der Zeit „wärmer“ wurde, da die Arbeitstüchtigkeit der Teilnehmer zunahm. Die Teilnehmer kamen teilweise „von weit her“, keiner musste übernachten, da genügend Ladestrom vorhanden war und alle mit vollen Akkus nach Hause fahren konnten. Diesmal hatten wir die Teilnehmerzahl im Vergleich mit frühen „Terminen“ begrenzt, es blieb Zeit für andere Aktivitäten und jeder Teilnehmer hatte für sich ausreichend Zeit für den Zusammenbau bemessen bekommen.
An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Lisa, Gerhard und Felix Steber von ÖKO-HAUS für die
Bereitstellung der Werkstatt, den Heizdienst und die Verpflegung beim Mittagessen. Zusätzlich brachten viele Teilnehmer noch Brotzeit und ganze Menüs mit, darunter Butterbrezen, Brote, Landjäger, aber auch Krapfen und Deftiges, wie Aufstriche, Nudel- und Reissalate, sowie das Highlight des Tages: Für alle Workshop‘ler ein 3 kg Chicken-Erdnuss Mashallah-Curry von Teilnehmerin Kornelia K. aus der Nähe von Freising. Nur gab‘s zu wenig Kuchenstückchen für zwischendurch, aber vielleicht nächstes Mal wieder. Am frühen Abend war dann alles Essbare aufgefuttert, da der Hunger ab 6 Uhr einfach ganz mächtig über die noch anwesenden LadeBox-bastelnden Workshop-Teilnehmer hereinbrach.
Der Jüngste diesmal war mit 15 Jahren David H., welcher recht schnell die im Betriebssystem des PV-Managers enthaltenen Features, darunter auch Easter-Eggs (Spiele etc.) entdeckte. Dafür jedoch kam sein Einsatz beim anschließenden LadeBox Bau umso mehr zur Geltung. Er war somit der zweit-jüngste Workshop Teilnehmer, dessen Name je auf einer LadeBox prangte und in zwei Jahren beim begleiteten Fahren... gibt es einen E-Mobilisten mehr, das steht jetzt schon fest! Das Elektroauto und die LadeBox dazu ist jetzt bereits vorhanden und schnelles Laden damit selbstverständlich. Doch zunächst galt es für die Teilnehmer alle Bauteile zu überprüfen und deren Funktion kennen zu lernen, mit denen dann ein vollwertiger Ersatz für eine Ladesäule gebaut werden kann und am Ende des Tages auch gebaut und ausprobiert war.
Nimmt die Politik das Problem der fehlenden Lademöglichkeiten nicht ernst, dann müssen die benachteiligten Bürger eben selbst für die schnelle Lösung des Henne-Ei Problems sorgen: Man baut seine eigene Tankstelle!
 
FI-Schalter, 3Ph-Sicherung, EWS-Modul, Phasenanzeige, Sicherung (von links nach rechts)
 
Ziel der beiden Workshops war es eine transportable 22kW Lade-Box bzw. einen Energie-Manager für Betreiber von Solaranlagen zu konstruieren.
Die LadeBox bietet die Möglichkeit mit zahlreichen Zusatzadaptern statt 32A auch an 16A Kraftstrom oder an einer 230V Haushaltssteckdose sein Auto zu laden.
Die mobile Ladebox weist zusätzlich einen Tragegriff auf, sodaß man sie wie einen Koffer (z.B. im Urlaub) tragen kann. Die Größe von nur 12 x 24 x 30 cm, bzw. 26 x 32 x 15 cm ist dabei sehr kompakt, erstmals bauten jedoch 10 von 11 Teilnehmer die 39 x 32 x 15 cm große Luxusvariante der LadeBox mit integriertem Stromzähler u. Leistungsmesser als vollwertige 22 kW Lade-Einheit, mit der man sein E-Auto mit 22 kWh Akku innerhalb von einer Stunde europaweit an jedem Haus mit gängigen Steckdosen mobil laden kann. Diesmal war nur die Typ 2 Variante gefragt.
Wegen der hohen Teilnehmerzahl von elf LadeBox Erbauern wurden parallel 7 Teilnehmer des PV-Managers ins benachbarte Gebäude abgezogen. Ein  Teilnehmer konnte die weite Anreise aus dem Norden Deutschlands nicht bei diesen tiefen winterlichen Temperaturen antreten und daher wurden die Bauteile zugeschickt. So waren drei und später 10 Teilnehmer gleichzeitig beschäftigt das spritzwassergeschützte Gehäuse ohne Bohrer- und Feilen-Stau mit den zahlreichen Löchern zu versehen. Dennoch dauerte das über eine Stunde. Dann galt es sämtliche Komponenten: FI-Schalter, 3Ph-Sicherung 32A, das EWS-Modul und die 16A Sicherung für den 4-Port LAN Router, sowie verbesserten Leuchtmelder und Zähler zu montieren, zu verdrahten und zusammen im Gehäuse mit dem zur Sicherheit überdimensionierten 400V/40A 28kW Schaltschütz zu verbauen. Eine Teilnehmerin des letzten Workshops erweiterte ihre LadeBox um den sicherheitstechnisch wichtigen Leuchtmelder, der beim mobilen Einsatz u.a. auch die korrekte Erdung anzeigt. Die Box verfügt günstig über eine W-LAN Funktion, über die man mobil den Ladevorgang ständig überwachen kann, die Ladesteuerung regeln kann, den Ladestrom ändern kann, die Ladezeit und noch eine ganze Menge mehr an Daten abrufen und protokollieren kann. Gleichzeitig dient sie dabei zur Verbindung mit dem IFEU PV-Energie-Manager.
An diesem bauten die 7 Teilnehmer des parallel laufenden Workshops etwa 2,5 Stunden lang, bis auch diese Teilnehmer gegen 11:00 Uhr an ihrer eigenen 22kW-LadeBox zu bauen begannen. Diese holten den Vorsprung der Anderen aber recht schnell auf.
 
Der PV-Energie-Manager, der diese IFEU Lade-Box anweist nur soviel zu laden, daß der an das Fahrzeug abge-gebene Lade-strom auto-matisch an die generierte Leistung der PV-Anlage angepasst wird soll demnächst auch Hausgeräte, wie Waschmaschine, Trockner, Gefrierschrank, etc. steuern können. Somit wird der Eigenverbrauch noch weiter optimiert und man ist energie- / bewölkungsunabhängig nicht nur beim Laden seines PKW, das regelt nämlich die Lade-Box von selbst. Auf dem Touch-Display kann zusätzlich der Wert für den solaren Ertrag, den eigenverbrauchten Strom, die dem Auto freigegebene Ladeleistung und die gesamten Leistungs- und Energiewerte abgelesen werden.
Zusätzlich ermöglichen die Leistungs-kurven grafisch eine recht einfache Kontrolle über den optimalen Lade-vorgang in Abhängigkeit vom solaren Ertrag. Eine detaillierte Beschreibung des PV Energie-Managers findet sich hier unter diesem Link zum nachlesen, eine der LadeBox unter diesem Link.
 
Die 11 Teilnehmer hielten die 3 IFEU Instruktoren, Sigi, Thomas und Jonas ziemlich auf Trab, denn selbstverständlich findet der Workshop unter Anleitung statt. Manchmal kam es dadurch auch zu kleineren Wartezeiten, wenn gleich 9 der 11 nicht weiter wussten, wo welches Kabel angeschlossen werden muss. Die erste LadeBox war bereits gegen 16:00 fertig, obwohl mit dem Bau erst nach dem Workshop PV-Manager ab 11:00 begonnen wurde. Ein Teilnehmer blieb sogar länger, um anderen Leuten zur Hand zu gehen. Das ist der echte Geist der IFEU.
Nach weit mehr als der geplanten 8 Stunden waren alle Bauteile korrekt verdrahtet und LadeBoxen wurden an einem E-Auto praktisch überprüft.
 
Die Übersicht aller Bilder dieses Workshops - hier an dieser Stelle wieder ein „Herzliches Dankeschön“ an Sigi Kott und Jonas Scharpf, sowie allen Spendern der Speisen - finden Sie hier unter diesem Link. Dort ist bildlich gut dokumentiert, wie aus einem Haufen Bauteilen Stück für Stück eine leistungsfähige IFEU LadeBox wird, nicht zuletzt durch den handwerklichen Einsatz der 11 Workshop-Teilnehmer/-innen.
 
Der Ablauf des Workshops war angenehm ruhig, wenig Hektik, nur das Eine oder Andere ging verlustig, was noch zu verbessern sein wird, vielleicht fällt Euch noch was ein? Wir vermissen Schraubenzieher der Veranstalter.
 
Die Unterstützung der Familien Steber ist auch hervorzuheben - es gab am Ende sogar mit Restkabel, als diese zu knapp wurden, weil doch etwas üppige Verbindungen hergestellt wurden und ab und zu mehrmals zu kurz abgelängt wurde. Die fachkompetente Führung von Lisa zum langzeit größten batterie-gestützten Energiespeicher der Landkreises, ca. 145kWh, rundete den Tag ab.
 
Zitate:
„Guten Morgen, ich bin Thomas“
„Happy Birthday to You, liebe Liane. Happy Birtday, happy Birthday“
„Ich habe noch etwas zu Essen dabei“ beim Zeigen des riesigen 50 cm Topfes !
„Gibt es auch Aderendhülsen?“
„Hallo, ich bin Thomas. Mein Sohn heisst ebenfalls Jonas“
„Der Schaltplan verwirrt mich“, „Keine Sorge, das ist normal am Anfang“
„Ich helfe Ihnen, Sie haben ja Geburtstag heute“
 
Link zu allen Bildern der beiden Workshops vom 21. Januar 2017
 
 
Sigmund Kott & Thomas Scharpf                            Photos: Sigmund Kott
 
Samstag, 21. Januar 2017
IFEU PV-Energie-Manager
im Selbstbau des Workshops 4
Übersicht
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