Interessengemeinschaft zur Förderung der Elektromobilität im Unterallgäu
 
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Workshop Lade-Box 22kW
 
Endlich ist‘s soweit: Nachdem wir bereits beim Herbst-Treffen im September angekündigt hatten, daß die IFEU einen Workshop für Mitglieder abhalten wird, bei dem es um den Selbstbau einer mobile Lade-Box gehen wird, fanden sich an diesem Samstag Morgen gegen 8:30 Uhr die Teilnehmer in Eppishausen zusammen, um loszulegen. Herzlichen Dank an Lisa Steber, ÖKO-HAUS für die Bereitstellung der Werkstatt und die Brotzeit.
 
                              
von links nach rechts: FI-Schalter, 3Ph-Sicherung, EWS-Modul, Phasenanzeige, Sicherung
 
Ziel war es eine transportable Lade-Box zu konstruieren, mit der man unabhängig überall an jeder Kraftstrom-Steckdose mit 32 A sein E-Auto laden kann und das mit einer Leistung von 22 kW.
Die Lade-Box bietet die Möglichkeit mit zahlreichen Zusatzadaptern auch an 16 A Kraftstrom oder an einer 230V Haushaltssteckdose oder an Camping-Steckdosen betrieben zu werden.
Zusätzlich kann der Ladestrom vorab eingestellt werden, was optimal ist, wenn man den Strom z.B. von der eigenen PV-Anlage erhält oder das Fahrzeug "langsamer" laden möchte oder in manchen Gegenden Südtirols z.B. nur 13 A statt 16 A möglich sind oder in südlichen Gegenden von Italien, auf dem Balkan nur 10 A.
Die mobile Ladebox weist nämlich einen praktischen Griff auf, sodaß man sie wie einen kleinen Koffer (im Urlaub) tragen kann. Die Abmessungen von nur 12 x 24 x 30 cm sind dabei sehr kompakt, kleiner als ein Aktenkoffer, aber dennoch ist das eine vollwertige 22 kW Lade-Einheit mit der man sein E-Auto mit 22 kWh Akku in einer Stunde europaweit an jedem Haus mit gängigen Steckdosen mobil aufladen kann.
 
Dazu besitzt die Box ein 4 Meter langes Zuleitungskabel und ein 4 Meter KFZ-Ladekabel mit Zapfsäulengriff. Damit muß man nicht mehr direkt vor der Steckdose parken, sondern besitzt eine komfortable Kabelreichweite. Zusätzlich wurde es mit einer separat abgesicherten 230V Steckdose 16A ausgestattet, wie bei einem Baustellenverteiler.
Das spritzwassergeschützte Gehäuse musste dazu jedoch zuerst mit den entsprechenden Öffnungen versehen werden. Alleine diese Bohr- und Feil-arbeiten schlugen mit über einer Stunde zu buche.
 
Die Komponenten: FI-Schalter, 3Ph-Sicherung 32A, das EWS-Modul und die zusätzliche Sicherung für die Steckdose wurden auf der Hutschiene zunächst vormontiert und verdrahtet, bevor der ganze Block im Gehäuse zusammen mit dem zur Sicherheit überdimensionierten 400V/63A 40kW Schaltschütz und einem 4-Port LAN Router verbaut wurde. Dadurch verfügt die Box über eine W-LAN Funktion, über die man den Ladevorgang ständig überwachen kann, die Ladesteuerung aktivieren oder beenden kann, den Ladestrom variieren kann, die Ladezeit und noch eine ganze Menge mehr abrufen, protokollieren, archivieren kann.
Dies alles stellt nämlich das verbaute EWS-Modul ganz nebenbei auf einer Web-Oberfläche bereit; seine Hauptaufgabe besteht ja eigentlich den Ladevorgang zu initiieren. Das ist allerdings so wenig anspruchsvoll, daß die IFEU aus diesem Vorgang für Schulungszwecke dieses kurze Theaterstück auf Schwäbisch verfasst hat.
 
Nach etwas mehr als der geplanten 4 Stunden waren alle Kabel korrekt verlegt und sämtliche Baugruppen komplett verdrahtet und die Teilnehmer/in fieberten der abschließenden Überprüfung entgegen.
Sämtliche Lade-Boxen arbeiteten perfekt und so existieren jetzt für unsere Teilnehmer des Workshops keine Ladelücken mehr in ganz Europa !
 
Ach ja, wie man auf einem der Bilder oben erkennen kann, verbleibt noch etwas Platz im Inneren der Box. Das hat einen Grund: Geplant ist diese Box noch in einem weiteren Workshop so zu erweitern, daß damit während eines Ladevorgangs permanent eine PV-Anlage abgefragt werden kann, und damit die Box den an das Fahrzeug abgegebenen Ladestrom automatisch an die generierten Leistung der PV-Anlage anpasst. Das würde den Eigenverbrauch noch weiter optimieren und man wäre bewölkungs-unabhängig beim Laden des Fahrzeugs, das regelt dann nämlich die Lade-Box von selbst.
 
Eine Übersicht aller Bilder dieses Workshops - hier an dieser Stelle ein „Herzliches Dankeschön“ an Sigi Kott - finden Sie hier unter diesem Link. Dort ist gut dokumentiert, wie aus einem Haufen Bauteilen peu-a-peu eine leistungsfähige Lade-Box wird, nicht zuletzt durch den handwerklichen Einsatz der sieben Workshop-Teilnehmer/-innen.
 
Thomas Scharpf                                                      Photos: Sigmund Kott
 
Samstag, 7. November 2015
mobile IFEU Ladebox 22kW mit zahlreichen Adaptern
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