Interessengemeinschaft zur Förderung der Elektromobilität im Unterallgäu
 
 
Hyundai IONIQ electric Premium Bj. 2017

Erfahrungsbericht
Technische Daten: 
· Leistung: 88 kW (120 PS) 
· Energieverbrauch: NEFZ komb. 11,5 kWh/100km 
· Höchstgeschwindigkeit: 165 km/h 
· LxBxH: 4.470/1.820/1.450 mm 
· Radstand: 2.700  mm 
· Räder/Reifen v+h: 6,5 J x 16" Alufelgen mit 205/55 R 16 
· Bruttolistenpreis:    38.000 Euro (Premium) 
· Reichweite Sommer: 220 – 265 
· Reichweite Winter: 160 – 190 km (mein durchschn. Verbrauch liegt nach 5600 km
                                                         bei 11,9 kWh/100 km) 
· Akku-Kapazität: 28 kWh 
· Ladestecker und Zeit: 230V Schuko: ca. 12 h 
· Ladestecker und Zeit: Typ 2 bei 32A: ca. 6 h 
· Ladestecker und Zeit: CCS 80%: 23 min bei 100 kW

Karosserie: Die Front hat keinen traditionellen Kühlergrill: schließlich gibt es keinen Verbrennungsmotor, dem Luft zugeführt werden müsste. Die graue Plastikschnauze des Originals hat mir gar nicht gefallen, aber die kann man ja lackieren oder folieren (etwas billiger, aber möglicherweise abweichend im Farbton) lassen. Meine im originalen Weiß lackierte Front freut mich täglich, die 350 Euro waren gut investiert. Die geteilte Heckscheibe ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig, die Rückfahrkamera ist aber ein guter Ersatz, wenn man sich erst mal daran gewöhnt hat und sich voll darauf verlässt.

Fahrverhalten: Trotz guter Fahrdynamik dank tiefem Schwerpunkt, guter Federung und präziser Lenkung wird all zu dynamisches Fahren von dem Ziel abgelöst, eine möglichst hohe Reichweite zu erreichen: ich fahre vorausschauend und eher gemächlich (Autobahn max. 120-130 km/h), lasse den Ioniq öfter mal einfach rollen („Segeln“) und schränke den Gebrauch von Heizung und Klimaanlage ein (stromsparender Ersatz insbesondere für Kurzstrecken sind Lenkradheizung und Sitzheizung bzw. -kühlung). Nach 6 Monaten Erfahrung fahre ich selten mit viel Rekuperation, sondern segle mögllichst viel. Die diversen Auswahl-Möglichkeiten mit den drei Fahrmodi (Eco, Normal und Sport: unterschiedliches Reagieren auf‘‘s Strompedal, verbunden mit unterschiedlichem Design des Kombiinstruments) und  der Einstellungen für die Stärke des Rekuperierens in 3 Stufen + „Segeln“ über die Lenkradpaddel reizen zum Ausprobieren je nach Bedarf :  mehr Fahrspaß oder mehr Entspannung und Reichweite. Freude macht auch immer wieder das Gefühl von teilautonomem Fahren mit Hilfe der diversen serienmäßigen Assistenzsysteme.
 
Ausstattung beim Premium-Modell: Klimaautomatik, Navigationssystem, Digitalradio samt Schnittstelle zum Einbinden von Smartphones, Spurhalteassistent, automatischer Notbremsassistent, Einparkhilfe vorn und hinten sowie ein adaptiver Tempomat samt Stauassistent machen Spaß und tragen zum entspannten und sicheren Fahren bei. 
Teile dieser Ausstattung gibt es allerdings nur bei den teureren Style und Premium Modellen – wie auch die LED-Scheinwerfer, die Wärmepumpe und den Spurwechselwarner. 

Aufladen: Serienmäßig gibt Hyundai ein Ladekabel für die 230- Volt-Haushaltssteckdose sowie ein Typ-2-Spiralkabel für die Wallbox (mit 20A – Codierung) mit. Weil der Anschluss am Ioniq eine CCS-Buchse (Combined Charging System) ist, lässt er sich unterwegs an Schnellladesäulen erfreulich schnell befüllen. 
Bleibt am Ende die entscheidende Frage nach Verbrauch und Reichweite: Zu Hause füllt der Hyundai seinen Akku (Vollladung 30,6 kWh) an der 32A Wallbox von der 
IFEU in knapp sieben Stunden Mit meinem bisherigen Winter/Sommer- Durchschnittsverbrauch über 5600 km von 11,9 (NEFZ 11,5) kWh/100km liegt der Verbrauch auf einem sehr günstigen Niveau, nicht zuletzt dank des hervorragenden cw-Wertes von 0,24. 
Mein durchschnittlicher „Winterverbrauch“ der ersten 5 Wochen lag bei 13,7  kWh/100km (min 11,7 – max 21,3). Die erste Reichweitenanzeige beim Neustart nach Vollladung lag in den kalten Monaten meist um die 190 bis 200 km und bewegte sich dann mehr oder weniger schnell je nach Heizungs- / Klimaanlagen-Einstellung und Fahrweise nach unten. Jetzt im Sommer werden realistische 260 bis 265 km angezeigt. Klimaanlage oder Heizung „fressen“ etwa 10%.
Damit ist der Ioniq im Unterhalt günstig, sofern man ihn nicht an bestimmten teuren 
öffentlichen Ladesäulen lädt. Zudem entfallen bekanntermaßen die vielen typischen Verbrenner-Verschleißteile und Wartungskosten (Ölwechsel, Zündkerzen, Motor- und Getriebedichtungen, Wartung Kühlflüssigkeit und -system etc.). Hyundai steht auch fünf Jahre lang für sein Produkt gerade – ohne Kilometerbegrenzung! Die Garantie für den Lithium-Ionen-Polymer-Akku beträgt sogar acht Jahre (maximal 200.000 Kilometer). 
Ganz wichtig ist natürlich auch, dass der Preis stimmt. Abzüglich der E-Auto-Prämie von 4.000 Euro kostete mein Ioniq electric Premium mit lackierter Schnauze bei Sangl  in Landsberg 31.250 Euro.

Meine ganz persönlichen Plus- und Minus-Punkte
Karosserie
+   gutes Platzangebot vorn 
+   hoch aufschwingende Heckklappe 
+   Fächer unter Ladeboden für Kabel und Pannenset 
+   ordentliche Verarbeitung 
+   bequemer Einstieg vorn trotz exzellentem cw-Wert (0,24) 
+/- geringe Kopffreiheit hinten, aber gute Beinfreiheit 
+/- Materialien: Ledersitze und -lenkrad, sonst viel Hartplastik 
+/- nicht besonders großer aber variabler Kofferraum
      (350/1410 l) 
-    Stufe zum Ladeboden 
-    schlechte Übersichtlichkeit nach hinten 
Beleuchtung
+   LED-Scheinwerfer und Tagfahrlicht 
-    Halogen-Fernlicht 
Fahrkomfort / Sicherheit
+   guter Federungskomfort 
+   Fahrdynamik und Kurvenverhalten dank niedrigem Schwerpunkt 
+   adaptiver Tempomat / Staufolgeassistent 
+   Spurhalteassistent 
+   Autohold (gegen Kriechen und an Steigungen) 
+   Querverkehr- und Totwinkelwarnung und automatischer Notbremsassistent 
+   elektr. einklappende Rückspiegel, rechts auch abklappend beim Rückwärtsfahren 
+   Rückfahrkamera 
+   induktives Handy-Laden und Handy-Schnittstelle Android Auto 
+   elektrische Fahrersitzverstellung 
+   DAB+ - Radio (Serie!) 
+/- Navi: Bedienung gewöhnungsbedürftig, Ladepunkte-Verzeichnis sehr unvollständig
-    keine „Sport“sitze vorn (kurze Oberschenkelauflage, Seitenwülste nicht verstellbar) 
Antrieb/Laden
+   Strompedal gut dosierbar, „Ein-Pedal-Fahren“ weitgehend möglich 
+   drei Fahrmodi (Eco, Standard, Sport) und drei Rekuperations-Stufen
+  „Segeln“ (über Lenkradpaddel) 
+   kurze Ladezeiten (CCS) 
+/- alltagstaugliche Reichweite Winter 160 bis Sommer 260 km 
-    relativ lange Ladezeiten (nur einphasig), Originalkabel Typ 2 nur für 20A codiert



Tester 
Sonntag, 29. Juli 2018
Hyundai Ioniq
Übersicht
aller Tests
+++
+++
++
+++
+
+++
++
Qualität
Ausstattung
Bedienung
Verbrauch
Ladezeit
Preis/Leistung
Reichweite
2
Note
notwendig:
kürzere Ladezeit
Kurzbewertung
Testbericht
Daten
Û
~
+ 4
8
~€
 €
Reichweite
220 140
180 130
7,4 kW
28 kWh
T2  6 h
Ch 0,4 h
3,50 €
34.990.-