Interessengemeinschaft zur Förderung der Elektromobilität im Unterallgäu
 
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Workshop PV-Energie-Manager & Lade-Box 22kW 9
 
Dieser Workshop der IFEU war erstmals mit 13 Teilnehmern überüberfüllt, denn normalerweise begrenzen wir die Teilnehmerzahl auf
10 oder 11 Personen, doch die Anzahl der Interessenten zum
Selbstbau einer LadeBox, welche sich „nur zum Spaß“ mal
anmeldeten und später einfach nichts mehr von sich hören
liessen führte dazu, daß nachrückende Interessenten zum Zuge kamen. Als diese ihre Teilnahmebestätigung erhalten hatten, traf dann auch die Aufwandsentschädigung derer ein, die „untergetaucht“ waren und ehe wir es uns versahen hatten wir den Workshop total überbucht.
Manche Teilnehmer brachten Verstärkung mit, sodaß diesmal 15 Personen an 13 LadeBoxen bauten. Die jüngste Teilnehmerin Isabel schaute ihrem Papa genau auf die Finger, damit dieser keinen Fehler beim Zusammenbau machte. Sie schlug dabei um mehrere Jahre David im Bild rechts, der fünf Workshops zuvor damals selbst noch seinen Papa begleitete, nun aber bereits zum Workshop-Instruktor avanciert ist.
Doch zurück zu den Rekorden dieses Workshop Nr.9. Die weiteste Anfahrt hatte Norman, ein Workshop-Teilnehmer aus Berlin, gefolgt von zwei weiteren Teilnehmern aus der Eifel. Zwei weitere Teilnehmer, welche damals noch als Besucher vor knapp 2 Monaten mal so einen Workshop angeschaut hatten, waren diesmal ebenfalls angemeldet. Ein weiterer Rekord. Bereits kurz nach 8:00 Uhr traf der erste Teilnehmer ein und um kurz nach halb neun war der schneebedeckte Parkplatz voller Fahrzeuge und die Halle voller Teilnehmer, die es kaum erwarten konnten ihre Kartons zu öffnen und mit den Bauteilen ihre eigene 22 kW LadeBox zu bauen, begleitet von den Instruktoren David & Thomas Heidl, Sigi Kott, Werner Lauer, Clemens Plebuch und Jonas Scharpf.
Doch zurück zur zweiten Veranstaltung des Tages: Zum Workshop PV-Manager hatten sich sechs Teilnehmer angemeldet. Eine Beschreibung zum Gerät findet sich hier unter diesem Link.
   
Die Workshop-Instruktoren, die sich für diese Veranstaltung ebenfalls einen ganzen Samstag ihrer Freizeit kosten lassen, schienen anfangs noch etwas müde. Es war ja auch ein Faschingswochenende! Doch gleich ging es los, auch wenn manchmal gegrübelt wurde, was denn dieses Bauteil in dem Karton für eine Funktion hat. Auch hier waren die Instruktoren gleich zur Stelle und halfen weiter.
Auf dem Bild rechts, Christian, der während des Workshops die 100.te IFEU-LadeBox baute.
Er reiste auch mit dem Fahrzeug mit dem geringsten Kilometerstand bei einem Workshop in der Geschichte der IFEU an, da er es frisch vom Autohaus in Empfang genommen hatte und sofort zum Workshop fuhr. Der angezeigte Kilometerstand seines E-Autos war deshalb noch im niedrigen zweistelligen Bereich. Für den 100.ten LadeBox Erbauer hatten sich die Instruktoren etwas Besonderes einfallen lassen, es gab erstmals eine gesangliche Einlage zu den Klängen von Udo Jürgens „Mit 66 Jahren“, nur wurde der Text von Sigi und Thomas angepasst zu „Die LadeBox einhundert!“
Sogar ein Ölscheich sang mit, dem der Mittelfinger gezeigt wurde, denn an einem E-Automobilisten verdient er keinen einzigen Petrodollar mehr, wie in den Strophen zu erfahren war. Link zu Bild 1 und Bild 2
 
Nach der kurzen Erklärung der Bauteile erfolgte gleich die mechanische Bearbeitung des Gehäuses in das die vollwertige 22kW Lademöglichkeit verbaut wird: Man baut seine eigene Tankstelle! Damit sorgte die IFEU für über 100 Ladepunkte mehr zwischen Kall und Berlin oder Taufkirchen und Biere.
FI-Schalter, 3Ph-Sicherung, EWS-Modul, Phasenanzeige, Sicherung (von links nach rechts)
 
Ziel unserer Workshops ist es eine transportable 22kW Lade-Box bzw. einen Energie-Manager für Betreiber von Solaranlagen zu konstruieren. Die Teilnehmer bohrten, feilten, schraubten und verkabelten ihre LadeBox den gesamten Vormittag lang, nur kurz unterbrochen vom parallel dazu stattfindenden Workshop des PV-Managers. Auch wurden wieder Adapter aller Art gebaut, damit es keine Steckdose in Europa gibt, an der die LadeBox nicht angesteckt werden kann. Die Box bietet nämlich die Möglichkeit mit vielen Zusatzadaptern statt 32A auch an 16A Kraftstrom, an Camping- oder an einer 230V Haushaltssteckdose sein Auto zu laden.
Die mobile Ladebox weist zusätzlich einen Tragegriff auf, sodaß man sie wie einen Koffer (z.B. im Urlaub) tragen kann. Die Größe von nur 12 x 24 x 30 cm, bzw. 26 x 32 x 15 cm ist dabei sehr kompakt, 8 von 11 Teilnehmer bauten die 39 x 32 x 15 cm große Luxusvariante der LadeBox inclusive Stromzähler u. Leistungsmesser als vollwertige 22 kW Lade-Einheit mit der man sein E-Auto mit 22 kWh Akku binnen einer Stunde europaweit an jedem Haus mit gängigen CEE-Steckdosen mobil laden kann. Diesmal war 10 mal die Typ 2 Variante gefragt und ein Typ 1. Die Pause zu Mittag hatten sich alle Teilnehmer des Workshops wohl verdient und im Anschluss daran ging es wieder weiter.
   
Einige Teilnehmer waren dabei so sehr in die Arbeit vertieft, daß sie gar nicht bemerkten, wie Sigi zahlreiche Fotos knipste. Ach ja, wegen der hohen Teilnehmerzahl wurde es schon mal eng, als es galt das ausgewählte spritzwassergeschützte Gehäuse ohne Bohrer- und Feilen-Stau mit den zahlreichen Löchern zu versehen. Nun waren sämtliche Komponenten: FI-Schalter, 3Ph-Sicherung 32A, das EWS-Modul und die 16A Sicherung für den LAN Router, sowie verbesserten Leuchtmelder und evtl. Zähler zu montieren, zu verdrahten, zusammen im Gehäuse mit dem überdimensionierten 400V/40A 28kW Schaltschütz zu verbauen. Wie immer wurde die LadeBox um den sicherheitstechnisch wichtigen Leuchtmelder erweitert, der beim mobilen Einsatz u.a. auch die korrekte Erdung anzeigt. Die Box verfügt günstig über eine W-LAN Funktion, über die man mobil den
   
Ladevorgang ständig überwachen kann, die Ladesteuerung regeln kann, den Ladestrom ändern kann, Zeit und noch eine ganze Menge an Daten abrufen u. speichern kann. Gleichzeitig dient sie dabei zur Verbindung mit dem IFEU PV-Energie-Manager.
An diesem bauten die 6 Teilnehmer des PV-Manager Workshops etwa eine Stunde lang.
 
Der PV-Energie-Manager, der diese IFEU Lade-Box anweist nur soviel zu laden, daß der an das Fahrzeug abgegebene Ladestrom immer automa-tisch an die generierte Leistung der PV-Anlage angepasst wird, soll demnächst auch Hausgeräte, wie Waschmaschine, Trockner, Gefrierschrank, etc. steuern können. Da wird der Eigenverbrauch noch weiter optimiert und man ist
 
energie-  & bewölkungs-unabhängig nicht nur beim Laden seines PKW, das regelt nämlich die Lade-Box von selbst. Auf dem Touch-Display kann zusätzlich der Wert für den solaren Ertrag, den eigenverbrauchten Strom, die dem Auto freigegebene Ladeleistung und die gesamten Leistungs- und Energiewerte abgelesen werden.
   
Zusätzlich ermöglichen die Leistungskurven grafisch eine einfache Kontrolle über den optimalen Ladevorgang in Abhängigkeit vom solaren Ertrag. Eine detaillierte Beschreibung des PV Energie-Managers findet sich hier unter diesem Link zum nachlesen, eine der LadeBox unter diesem Link.
Die 15 Teilnehmer, welche 13 LadeBoxen bauten, hielten die Instruktoren auf Trab, denn, wie gesagt, selbstverständlich findet der Workshop unter Anleitung statt. Manchmal kam es dadurch auch zu kleineren Wartezeiten, wenn gleich mehrere der Teilnehmer bei der abschließenden Prüfung der LadeBox anstehen mussten. Die erste LadeBox war bereits gegen 14:20 fertig, der letzte Teilnehmer beendete sein Werk gegen 20:15 Uhr. Nachdem alle Bauteile korrekt verdrahtet waren, wurden sämtliche LadeBoxen aller Teilnehmer final am Fahrzeugsimulator und an einem IFEU E-Auto technisch überprüft.
 
Danke auch allen Spendern der Speisen, es gab Butterbrezen, Weißwürste, Nudelsalat, Chili con Carne für eine ganze Kompanie, herzlichen dank an Birgit, wir haben den Topf einfach nicht geschafft! Am Nachmittage war Käsekuchen, Lebkuchen, Gebäck und selbstgepresster Apfelsaft und natürlich das Feierabendbier angesagt.
Die Übersicht aller Bilder dieses Workshops - hier an dieser Stelle wieder ein „Herzliches Dankeschön“ an Sigi, der als Fotografierender auf keinem der Bilder selbst drauf ist - finden Sie hier unter diesem Link. Dort ist bildlich gut dokumentiert, wie aus einem Haufen Bauteilen Stück für Stück eine leistungsfähige IFEU LadeBox wird, nicht zuletzt durch den handwerklichen Einsatz der Workshop-Teilnehmer/-innen.
 
Der Ablauf des Workshops war angenehm ruhig, wenig Hektik, ein paar Werkzeuge waren von ihren Besitzern vergessen worden, als wir am Abend alles aufräumten, aber die finden in den nächsten Tagen schon wieder nach Hause - kein Problem.
Es gibt 13 stolze LadeBox Besitzer mehr in Deutschland seit diesem Wochenende.
 
Zitate:
„Bin ich denn so daneben?“
„Wir alle sind schon ganz gespannt auf den Glückspilz dieses Workshops“
„kannst du mir bitte noch eine zweite CEE32-Steckdose dazu nehmen“
„Wir waren gestern doch nicht bei Stebers“
„Vielen Dank für Ihre unbürokratische Unterstützung und Aufnahme in den exklusiven IFEU-Kreis“
Schinkenhörnchen: „Die schmecken besser wenn sie frisch aufgewärmt sind.“
„Ja, ja mir Schwoba senn scho arg sparsam... blos ausarda sod's aber trotzdem nedda“
„Du bist der schnellste "Durchläufer" einer Anmeldung zu einem Workshop in der Geschichte der IFEU“
„Vielleicht hab ich Dreck in den Augen oder bin einfach zu doof...“
„sorry, ich hab mich mit den Daten die Du mir geschickt hast eingeloggt und hab die Auswahlliste bis zum Ende bearbeitet. Nur hab ich unten weder auf "Auswahl löschen" noch auf "Absenden" geklickt.“
 
Reaktionen:
„Hat super Spass gemacht und ich bin ganz Stolz auf meine Ladebox.“
„Prima !
Auch von meiner Seite aus vielen Dank“
„Nach einer anstrengenden Heimfahrt mit Zwangspausen (kurze Augenpflege in Liegestellung) war ich gegen 03.00 Uhr zu Hause.“  Berlin
„Der ganze Workshop war total beeindruckend, Euer Engagement ist toll.“
„ganz besonderen Dank nochmal an Jonas und den anderen jungen Mann!!!“ David
„Ihr hattet alles so toll vorbereitet, da konnte doch nichts fehlen“
„Ich habe heute schon in meiner Männerrunde ganz Stolz die Ladebox gezeigt und 5 wollen den Link von IFEU von mir.“
„...der Samstag war wirklich ein besonderes Erlebnis!“
„Vielen vielen Dank dass du mir die Teilnahme an diesem Workshop ermöglicht hast als 13. Teilnehmer...“
„Ich möchte dich bitten noch einmal an alle Deinen super Helfer ein herzliches Dankeschön weiterzugeben.“
„vielen Dank nochmal für die Betreuung in Deinem Workshop“
„Ich habe mich bis dato als Elektro-Legasteniker empfunden und bei dem Schaltplan habe ich am Anfang fast die Krise bekommen. Aber alle haben mir super in die Schuhe geholfen und dann lief es richtig gut.“
„Ich danke euch nochmals ganz herzlich, es hat mir einen Riesenspaß gemacht und ich bin knallpfurzstolz auf meine Box.“
 
 
Nachtrag:
Einige Wochen später erhielt ich eine fast verzweifelte E-Mail eines Workshopteilnehmers, der erst jetzt sein E-Fahrzeug ausgeliefert bekommen hatte und das erste Mal mit der IFEU LadeBox laden wollte: „Gar nichts tut sich. Das Fahrzeug lädt einfach nicht.“
Dank der ausführlichen Beschreibung und der zahlreichen Bilder, die mir der Teilnehmer mit gesandt hatte, war die Diagnose sehr einfach:
Zuerst Einschaltknopf der LadeBox drücken, erst dann lädt sie !
Die Antwort des daraufhin erleichterten Teilnehmers:
Ich trau es mich gar nicht zu sagen, Du hast recht mit deiner Fehlerprognose. Ich war einfach zu aufgeregt. Eine supertolle Ladebox, selbst gebaut, das Objekt meiner Begierde (e-Golf) endlich da, und ich bin so aufgeregt, dass ich vergesse den Einschaltknopf zu drücken.
Du hast meinen Tag gerettet, ich wusste du kannst es. Bist mein Held. Auto steht im Carport und nuckelt jetzt an der Box.
  
P.S.: Du musst nicht unbedingt meinen Namen ins Spiel bringen (doch, darfst du), falls du beim nächsten Workshop von meinem Faux pax erzählst. Aber vielleicht ist es als Fehlerausschlußkriterium auch für andere geeignet.  ;-)
 
 
Link zu allen Bildern der beiden Workshops vom 10. Februar 2018
 
 
Thomas Scharpf                                      Photos: Sigmund Kott
 
Samstag, 10. Februar 2018
Norman hatte diesmal die weiteste Anfahrt aus Berlin
Übersicht
aller Berichte & weiteste Anfahrt 100te LadeBox