Interessengemeinschaft zur Förderung der Elektromobilität im Unterallgäu
 
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Workshop PV-Energie-Manager & Lade-Box 22kW 6
 
Dieser Workshop der IFEU hat lange auf sich warten lassen, denn trotz zwei Teilnehmern, die beim letzten Termin nicht mehr zum Zuge kamen, trafen die Anmeldungen recht spärlich ein. Es wurde Mai, dann Juni und dann ging es recht schnell, als Mitte Juni die Reservierungsliste voll war und stattliche 12 Interessenten nach dem passenden Termin gefragt wurden. Es kristallisierte sich der 15. Juli heraus, aber leider hatten davon 4 Leute keine Zeit und einer überlegte es sich ganz kurzfristig nochmal anders. Wir
werden künftig von jedem Interessenten eine Schutzgebühr
einfordern müssen, denn mit 7 Teilnehmern wäre die Min-
destteilnehmerzahl nicht erreicht gewesen, die komplette
Vorbereitung buchstäblich für die Katz‘ gewesen und der Termin weiter nach hinten zu verschieben gewesen. Etwa 6 Arbeitsstunden für die vollständig durchgeplante Vorbereitung umsonst. Selbst ein Anruf beim „Ich-überleg-es-mir-anders“-Teilnehmer erbrachte nicht mal einen Rückruf. Wir hatten das mit der Anmeldeschutzgebühr zwar schon beschlossen und auch seit dem letzten Workshop angewendet, aber nur ein Teilnehmer zahlte die 50.- Euro. Aus diesem Grund werden wir künftig von jedem Teilnehmer, der sich auf die Reservierungsliste setzen lassen möchte vorab eine Aufwandsentschä-digung verlangen müssen, welche nicht zurück erstattet werden kann. Schade, aber die Zeit der komplett kostenlosen Workshops ist vorbei.
 
Bild links: Früh am Morgen wurde vorbereitet.
 
Doch nun zu den positiven Seiten des Workshops. Zufälligerweise meldete sich ein Tag später ein weiterer Teilnehmer und zwei terminlich verhinderte LadeBox-Erbauer nahmen doch noch am Workshop teil, indem Sie sich vertreten ließen. Damit belegten doch 10 Teilnehmer den Workshop LadeBox und 7 den Workshop PV-Manager. Ein Rekord wurde diesmal nicht gebrochen, drei der Teilnehmer brachten zusätzlich unterstützende Begleiter mit, die jüngste Teilnehmerin Maja war 13 und achtete genau darauf, daß ihr Papa keines der vielen Kabel vergaß, während der Sohn eines weiteren LadeBox-Teilnehmers Simon sich quasi an die Massenproduktion von Adaptern machte und dabei am Ende Expertenstatus erlangte. Auch diesmal begleiteten fünf IFEU-Mitglieder als Instruktoren die 10 + 3 Workshop Teilnehmer bei Ihrer Arbeit und halfen wo es ging unterstützend weiter. Spruch des Tages nach einer kniffligen Montage: „Jetzt mechat i ein Glas Sekt!“ Doch der Reihe nach: Wir legten wieder um 8:30 Uhr in Eppishausen los. Drei Teilnehmer kamen „von weit her“, närdlich von Fürth/Erlangen bei Nürnberg, es gab von ÖKO-HAUS genügend Ladestrom von der Sonne, damit alle mit vollen Akkus nach Hause fahren konnten.
An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Lisa, Gerhard und Felix Steber für die Bereitstellung der Werkstatt, (dort fühlte sich auch unser IFEU Maskottchen wohl) und die Verpflegung mit Kaffee und Getränken. Zusätzlich brachten viele Teilnehmer noch Brotzeit und Essen mit, darunter Butterbrezen, belegte Brötchen, aber auch Deftiges, wie Nudel- und Reissalate, sowie das Highlight des Tages: Für alle   Workshop‘ler ein Chili con carne von Teilnehmer Peter S. und später noch Quark- & Apfeltaschen zum Nachtisch. Zunächst galt es für die Teilnehmer alle Bauteile zu über-prüfen und deren Funktion kennen zu lernen, mit denen dann ein voll-wertiger Ersatz für eine Ladesäule gebaut werden kann und am Ende des Tages auch gebaut und getestet war. Nimmt die Politik das Problem fehlender Lademöglichkeiten nicht ernst, dann müssen die Bürger eben selbst für die schnelle Lösung sorgen: Man baut seine eigene Tankstelle!
Damit sorgte die IFEU seit Jahresbeginn für 33 mehr Lademöglichkeiten zwischen Kempten im Allgäu und Neumünster in Schleswig-Holstein.
FI-Schalter, 3Ph-Sicherung, EWS-Modul, Phasenanzeige, Sicherung (von links nach rechts)
 
Ziel unserer Workshops ist es eine transportable 22kW Lade-Box bzw. einen Energie-Manager für Betreiber von Solaranlagen zu konstruieren. Die Teilnehmer bohrten, feilten, schraubten und verkabelten ihre LadeBox den gesamten Vormittag lang, nur kurz unterbrochen vom parallel dazu stattfindenden Workshop des PV-Managers, an welchem nun diesmal sieben Teilnehmer mit-gemacht hatten. Auch wurden wieder Adapter aller Art gebaut, damit es keine Steckdose in Europa gibt, an der die LadeBox nicht angesteckt werden kann. Die Box bietet nämlich die Möglichkeit mit vielen Zusatzadaptern statt 32A auch an 16A Kraftstrom oder an einer 230V Haushaltssteckdose sein Auto zu laden.
Die mobile Ladebox weist zusätzlich einen Tragegriff auf, sodaß man sie wie einen Koffer (z.B. im Urlaub) tragen kann. Die Größe von nur 12 x 24 x 30 cm, bzw. 26 x 32 x 15 cm ist dabei sehr kompakt, 8 von 11 Teilnehmer bauten die 39 x 32 x 15 cm große Luxusvariante der LadeBox inclusive Stromzähler u. Leistungsmesser als vollwertige 22 kW Lade-Einheit, mit der man sein E-Auto mit 22 kWh Akku binnen einer Stunde europaweit an jedem Haus mit gängigen Steckdosen mobil laden kann. Diesmal war 10 x die Typ 2 Variante gefragt und eine Typ 1.
Einige Teilnehmer waren so in die Arbeit vertieft, daß sie gar nicht bemerkten, wie Sigi zahlreiche Fotos knipste. Wegen der hohen Teilnehmerzahl wurde es schon mal eng, als es galt das spritzwassergeschützte Gehäuse ohne Bohrer- und Feilen-Stau mit den zahlreichen Löchern zu versehen. Nun waren sämtliche Komponenten: FI-Schalter, 3Ph-Sicherung 32A, das EWS-Modul und die 16A Sicherung für den LAN Router, sowie verbesserten Leuchtmelder und evtl. Zähler zu montieren, zu verdrahten, zusammen im Gehäuse mit dem überdimensionierten 400V/40A 28kW Schaltschütz zu verbauen. Wie immer wurde die LadeBox um den sicherheitstechnisch wichtigen Leuchtmelder, der beim mobilen Einsatz u.a. auch die korrekte Erdung anzeigt. Die Box verfügt günstig über eine W-LAN Funktion, über die man mobil den Ladevorgang ständig überwachen kann, die Ladesteuerung regeln kann, den Ladestrom ändern kann, Zeit und noch eine ganze Menge an Daten abrufen u. speichern kann. Gleichzeitig dient sie dabei zur Verbindung mit dem IFEU PV-Energie-Manager.
An diesem bauten die 7 Teilnehmer des PV-Manager Workshops etwa 1,5 Stunden lang
 
Der PV-Energie-Manager, der diese IFEU Lade-Box anweist nur soviel zu laden, daß der an das Fahrzeug abgegebene Ladestrom automatisch an die generierte Leistung der PV-Anlage angepasst wird soll demnächst auch Hausgeräte, wie Waschmaschine, Trockner, Gefrierschrank, etc. steuern können. Somit wird der Eigenverbrauch noch weiter optimiert und man ist energie-  & bewölkungs-unabhängig nicht nur beim Laden seines PKW, das regelt nämlich die Lade-Box von selbst. Auf dem Touch-Display kann zusätzlich der Wert für den solaren Ertrag, den eigenverbrauchten Strom, die dem Auto freigegebene Ladeleistung und die gesamten Leistungs- und Energiewerte abgelesen werden. Zusätzlich ermöglichen die Leistungskurven grafisch eine recht einfache Kontrolle über den optimalen Ladevorgang in Abhängigkeit vom solaren Ertrag. Eine detaillierte Beschreibung des PV Energie-Managers findet sich hier unter diesem Link zum nachlesen, eine der LadeBox unter diesem Link.
Die 13 Teilnehmer hielten die 5 IFEU Instruktoren Sigi Kott, Werner Lauer, Clemens Plebuch, Thomas und Jonas Scharpf auf Trab, denn selbstverständlich findet der Workshop unter Anleitung statt. Manchmal kam es dadurch auch zu kleineren Wartezeiten, wenn gleich mehrere der Teilnehmer bei der abschließenden Prüfung der LadeBox anstehen mussten. Die erste LadeBox war bereits gegen 14:00 fertig, der letzte Teilnehmer beendete sein Werk gegen 20:45 Uhr. Nachdem alle Bauteile korrekt verdrahtet waren, wurden sämtliche LadeBoxen final am Fahrzeugsimulator und an einem E-Auto technisch überprüft.
 
Die Übersicht aller Bilder dieses Workshops - hier an dieser Stelle wieder ein „Herzliches Dankeschön“ an Sigi, der als Fotrografierender auf keinem der Bilder selbst drauf ist, und Felix, Lisa und Gerhard, sowie allen Spendern der Speisen - finden Sie hier unter diesem Link. Dort ist bildlich gut dokumentiert, wie aus einem Haufen Bauteilen Stück für Stück eine leistungsfähige IFEU LadeBox wird, nicht zuletzt durch den handwerklichen Einsatz der 13 Workshop-Teilnehmer/-innen, die weitere 10 Ladeboxen bauten.
 
Der Ablauf des Workshops war angenehm ruhig, wenig Hektik, nur das Eine oder Andere ging verlustig, was noch zu verbessern sein wird, vielleicht fällt Euch noch was ein? Wir vermissen Werkzeug und etwas „Material“, sowie eine kompletten PV-Manager eines Teilnehmers. Seufz !!!
 
Zitate:
„Ich bin viel zu früh, dabei bin ich schon gaaaaanz langsam her gefahren“
„Halt Dir lieber mal die Ohren zu“ ... bei der Erklärung Glimmlämpchen
„Vater könnte echt etwas zügiger arbeiten!“
„Einen Schnitt im Finger habe ich schon vom messerscharfen Cutter“
„Nicht, daß es später um halb drei die Teilnehmer umhaut vor Hunger“
„Katze mag keine Breze, die will gestreichelt werden“
„Almecht !“
„Dein Chili con carne wird kalt“
„Kaffee gibt‘s diesmal nur drüben“
„Techno-Kids Corner“ -----
„Jetz mechat i ein Glas Sekt“
„Kann ich Mitglied werden?“ „Du bist schon Mitglied!“
„Wenn Du mal vorbei kommst, dann gibt‘s a Schäufele“
„Es sind noch kleine Schnittchen da, wer will noch welche Zwischendurch?“
„Ich baue erst ein mal die LadeBox, wir haben noch gar kein E-Auto“
„Ich habe letztes mal die LadeBox gebaut und danach einen Tesla gekauft“
„Das ging nur, weil er sich bei der IFEU LadeBox viel Geld gespart hat“
„Diese Softwareversion von PhoenixContact ist schlechter als die vorige“
„Die Stacks mit den Ladeströmen haben sich verschoben auf die Errorcodes“
„Wir sehen uns beim IFEU-Stammtisch“
„Feierabend-Bier“
 
 
Link zu allen Bildern der beiden Workshops vom 15. Juli 2017
 
 
Thomas Scharpf                            Photos: Sigmund Kott
 
Samstag, 15. Juli 2017
IFEU PV-Energie-Manager
im Selbstbau des Workshops 6
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aller Berichte