Interessengemeinschaft zur Förderung der Elektromobilität im Unterallgäu
 
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Leserbrief mit schockierenden Fakten
 
1000 PS: Daimler schickt ein Rennauto auf die Straße  Augsburger Allgemeine   Nr. 212 vom 14. Sept. 2017
 
Auf der Automesse IAA geht es dieses Jahr stark um umweltfreundliches Fahren. Doch zu finden ist auch ein Auto mit 1000 Pferdestärken.  Arne Bensiek
 
Die Zukunft kommt nicht ohne Überraschungen aus. Während die meisten deutschen Automarken auf der Internationalen Automobilausstellung ihre Elektrofahrzeuge ins helle Scheinwerferlicht rollen, widmet Daimler den größten Auftritt in Frankfurt ausgerechnet einem 1000-PS-Rennwagen. Von sparsam, emissionsfrei und selbstfahrend gibt es bei dem Modell keine Spur. Hierfür gibt es ja bald den autonomen Smart und die A-Klasse EQ A. Der Mercedes-AMG Project One dagegen ist die geballte Antithese zu dem, was Mobilitätsforscher und die Autoindustrie selbst für das Fahrzeug der Zukunft halten. „Das erste Formel-1-Auto mit Straßenzulassung“, schwärmt Daimler-Chef Dieter Zetsche. Niemand Geringeres als Formel-1-Star Lewis Hamilton fährt das Geschoss entsprechend auf die Bühne und erklärt: „Mit dem Motor des Project One habe ich 2015 die Weltmeisterschaft gewonnen.“
Nach der Präsentation drängeln sich die Fachbesucher auf der Bühne des Daimler-Messestands nicht um den Smart ohne Lenkrad oder die elektrische A-Klasse, sondern um das Hypercar. Stirnrunzeln sucht man vergebens, ein jeder giert nach einem Selfie mit dem Project One, überall schaut man in strahlende Augen. Der Faszination für schnelle Autos wird auch die Wende zur Elektromobilität nichts anhaben können. Das lässt sich hier beobachten.
 
Höchstgeschwindigkeit: 350 Stundenkilometer
Der Sechs-Zylinder-Verbrennungsmotor bringt es auf 11000 Umdrehungen in der Minute und unterstützt von vier Elektromotoren – darunter ein 90-Kilowatt-Turbolader – auf eine Höchstgeschwindigkeit von 350 Stundenkilometern. Die Beschleunigung von null auf 200 in weniger als sechs Sekunden dürfte den Project One ziemlich sicher zum schnellsten Hybrid der Welt machen. Der Teuerste ist er in jedem Fall: 2,7 Millionen Euro kostet das Modell, das auf eine Stückzahl von 275 Exemplaren limitiert ist – allesamt bereits vorab verkauft an Freunde der Daimler-Tochter AMG. Der Project One wird daher wohl eher selten auf deutschen Straßen zu sehen sein.
 
Für AMG-Geschäftsführer Tobias Moers ist das neue Hypercar ein Beweis dafür, wie viel Leistung in ein Auto passt. Zum 50. Geburtstag habe sich die Tuningmarke mit dem Formel-1-Wagen für die Straße selbst ein Geschenk gemacht, sagt er. „Es ist das ambitionierteste Projekt, das wir jemals angegangen sind.“ Er sei überzeugt davon, dass der Schlüssel für die schnellen Autos der Zukunft nicht nur in einem effizienten Verbrennungsmotor, sondern wie beim Project One in der Elektrifizierung des Antriebsstranges liegt. Das Auto könnte sogar allein mit der 800-Volt-Batterie und den beiden 120-Kilowatt-Elektromotoren fahren, allerdings nur 25 Kilometer weit.
 
Der Mercedes-Stern muss wegbleiben
Anders als der Formel-1-Wagen von Lewis Hamilton ist das AMG-Hypercar allradgetrieben und ein Zweisitzer. Der Mercedes-Stern wäre ein Fauxpas in Sachen Aerodynamik, also ist er nur aufgesprüht. Gerade die Front mit den riesigen Lufteinlässen entspricht dem typischen Rennwagen-Design. Längs aus dem Heck ragt eine Haifischflosse, die den Luftstrom teilt, und fast die Größe eines Snowboards hat. Auffällig im Cockpit ist das Formel-1-ähnliche Lenkrad. Neben zwei Displays gibt es Klimaanlage, ein Navigationssystem sowie elektrische Fensterheber.
„Beim Anblick dieses Autos wird bei vielen der rechte Fuß zucken“, flachst Dieter Zetsche. Und schiebt dann ernst hinterher: „Auch so ein Auto hat einen Platz in unserem Portfolio.“ In jedem Fall ist der Project One eine Neudefinition von Daimlers gewaltigem Spagat zwischen sauberen Fahrzeugen und benzingeschwängertem Markenkern.
 
 
Leserbrief vom 14. September 2017 der i-feu
 
Mit 1000 PS gegen die Wand !
 
Fast scheint es, als wolle man im Hause Daimler die Zeichen der Zeit
ignorieren, indem man im 21. Jhd. einen 1000 PS Boliden mit Auspuff
auf der IAA präsentiert, zu dem errechnet werden kann:
Für 2,7 Millionen je Stück werden 275 Fahrzeuge hergestellt. Für den
selben Betrag könnte man etwa 30.000 E-Autos bauen.
Man liest weiter, daß die Reichweite des 1000 PS-Hybrids genau 25 km
beträgt, ein E-Auto käme damit aber die 5 bis 12-fache Strecke.
Von 0 auf 200 in sechs Sekunden. Das macht etwa 1 g Beschleunigung.
Sowas erzielt serienmäßig ein Tesla Model S aus dem Jahr 2015 auch
für 1/20 des Preises. Tja, zu teuer und 2,5 Jahre zu spät, lieber
Herr Zetsche.
Dafür aber bläst man, als gäbe es kein morgen, fast 0,5 Liter Sprit
in Form von 1,4 kg CO2 aus dem Auspuff und zwar JEDEN KILOMETER !!!
Das ist toll, oder eher tollwütig? Ein mit Solarenergie geladenes E-
Auto kommt mit dem selben CO2 Fußabdruck 90 mal, mit dem dreckigsten deutschen Strommix geladen noch immerhin 15 mal so weit.    www.i-feu.de/CO2
Die Abwärme des Boliden entspricht etwa 2000 gleichzeitig
eingeschalteten Haarföns oder der Abwärme von etwa 500 E-Autos !
Das ist der Trend, den man bei Daimler versucht zu setzen? Am Besten
"kopflos damit gegen die Wand" Hr. Zetsche, daß Sie mal mit
Kopfschmerzen aufwachen, bevor es zu spät ist.
 
Thomas Scharpf
 
 
Erwartungsgemäß wird dieser Leserbrief nicht veröffentlicht. Durch das Teilen mit allen IFEU-Mitgliedern war dennoch eine gewisse Resonanz zu verzeichnen:
 
Wunderbar.
Ich habe auch die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen aber keine Fakten bei der Hand.
Gut dass es Sie gibt.
Rudolf
 
Toller Leserbrief lieber Thomas,
ich konnte heute auch nur mit dem Kopf schütteln.....!
VG Lisa
Donnerstag, 14. September 2017
zwei Dinosaurier aus der Verbrenner-Steinzeit
mit einem technologisch längst überholten Produkt
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